Open Source

Philosophie:

Eine Software d.h. der Programmcode gilt als ‚Open Source‘ wenn

  • die Software beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden darf, auch kommerziell;
  • die Software modifiziert und in modifizierter Form weiterverteilt werden darf;
  • die Lizenz der Software die Open-Source-Forderungen erfüllt.

‚Open Source‘ ist der Begriff für offene Software im Sinne von frei veränderbarer und benutzbarer Software. Der Quelltext darf nicht nur gelesen, sondern auch manipuliert werden. Der veränderte Code gilt auch als Open Source und darf dementsprechend von Dritten weiterverwendet werden. Open-Source-Software ist nicht gleichbedeutend mit Free- oder Shareware!

Geschichte:

1969 entwickelt AT&T die erste Unixversion, die aber nicht kommerziell genutzt werden durfte. Gegen eine geringe Gebühr dürfen Universitäten Unix nutzen. Es entsteht eine größere Gemeinde, die für Unix frei verfügbare Software schreibt.

1984 darf AT&T Unix kommerziell verwerten. Der Quelltext wird nun geheimgehalten und Softwareentwickler dürfen nicht mehr in freien Projekten für Unix entwicklen. Richard Stallman gründet das GNU-Projekt. Es soll ein Unix-ähnliches System basierend auf freien Softwarequellen aufgebaut werden.

1991 entwickelt Linus Torvald das Open-Source-Betriebssystem Linux. Er ruft alle Entwickler auf, seinen Code beliebig zu nutzen und für Linux Open-Source-Software zu schreiben.

1998 veröffentlicht Netscape den Quelltext des Navigator. Es entstehen verschiedene Open-Source-Projekte wie z.B. Mozilla. Im April beschließen prominente IT-Fachleute, den Begriff ‚Open source‘ anstelle von freier Software zu fördern. Der Begriff geht durch die Medien.

Heute gibt es eine Vielzahl an Open-Source-Projekten. Vor allem im Bereich Linux/Unix ist der Quelltext der Software offen.

Open-Source-Lizenz:

Eine solche Software-Lizenz folgt den Richtlinien der Open-Source-Initiative. Diese Richtlinien, Open-Source-Definition genannt, sind nicht deckungsgleich mit der GPL (GNU General Public License) für freie Software. Die OSD enthält folgene Punkte:

  • Freie Weitergabe
    Die OS-Lizenz darf keine Gebühren verlangen und darf die kommerzielle Weiternutzung nicht verhindern.
  • Quelltext
    Die Software muss in lesbarem, nicht verwirrendem Quelltext verfügbar sein.
  • Abgeleitete Arbeiten
    Modifizierte Open-Source-Software muss die gleiche Lizenz nutzen wie das ursprüngliche Basispaket.
  • Integrität des Autoren-Quellcodes
    Die Lizenz muss ausdrücklich das Verteilen der modifizierten Software erlauben, kann aber eine Protokollierung sowie unterschiedliche Namen oder Versionsnummern verlangen.
  • Keine Diskriminierungen von Personen oder Gruppen
    Personen oder Gruppen darf die Nutzung der Software nicht verweigert werden, um die open-source-Entwicklung zu maximieren und optimieren.
  • Keine Einschränkungen für bestimmte Anwendungsbereiche
    Die Software darf in allen Bereichen genutzt werden, z.B. auch in der Genforschung oder für Atomraketen.
  • Lizenzerteilung
    Die Lizenz muss für alle zutreffen, die die Software verwenden, ohne über weitere Zusatzlizenzen indirekt die OSD auszuhebeln.
  • Produktneutral
    Die Lizenz darf sich nur auf ein bestimmtes Produkt beziehen, z.B. eine Distribution.
  • Die Lizenz darf andere Software nicht beeinträchtigen
    Beispielsweise darf nicht verlangt werden, dass die Software nur mit Open-Source-Software verbreitet werden darf.
  • Die Lizenz muss technologieneutral sein
    Software darf nicht an bestimmte Technologien oder Medien per Lizenz gebunden sein.

Literatur:

http://www.opensource.org